Qualitätsoffensive Diversität
Nachwuchsgewinnung und -bildung in verschiedenen Berufsfeldern
Diese legen als Praktiker:innen, die über vielfältige Innovations- und Gestaltungserfahrungen in organisationalen Veränderungsprozessen verfügen, quantitative und qualitative Bestandsaufnahmen und Maßnahmen zu Diversität und Personalentwicklung auf wissenschaftlicher Grundlage vor. Diese sollen Anregungen zu Entwicklungsprozessen einer "lernenden Organisation" im Spiegel von Diversität geben und zur institutionellen Selbstreflexion wie Umsetzung in Modell- und Transferprojekten ermutigen.
Folgende Berufsbereiche sind dabei vertreten: Politik und Rechtsordnung, Digitalisierung, Bundesagentur für Arbeit (als Beispiel für die Bundesverwaltung), Bundeswehr, Polizei, Hochschulen, Schulen, Ingenieurwesen, Medizin, Pflege, Wirtschaft, Medien, Katholische Kirche, Evangelische Kirche, Islam.
Die exemplarischen Berufsfeldanalysen zeigen zum einen die berufskulturelle Prägung von Führungskonzept und Diversität auf. Zum anderen arbeiten sie nach einer großenteils einheitlichen Gliederung ein gemeinsames Qualitätsverständnis für Diversität heraus, das die Grundlage für eine weitere berufsfeldübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit sowie mögliche anerkannte Auditierungs- und Akkreditierungsverfahren bilden kann.
Die mögliche Institutionalisierung eines wirksamen und nachhaltigen Diversitätslernens wird am Beispiel innovativer Ansätze und Fallbeispiele zum Haltungslernen, Widerstandslernen, lebenslangen Lernen und sozialen Lernen vor Augen geführt.
Der Band richtet sich an Gestalter:innen zu Diversität in Deutschland allgemein, insbesondere zu den vorgestellten Berufsfeldern, adressiert aber auch weitere Berufsfelder und lädt zur Mitwirkung an der Qualitätsoffensive Diversität ein. Diese richtet sich an alle Führungskräfte und Einrichtungen, die ihre Diversitätspotenziale in der Personal- und Organisationsentwicklung nach dem vorgelegten Muster (und darüber hinaus) analysieren und innovativ ausschöpfen sowie in diesem gemeinsamen Anliegen diversitätspolitisch zusammenwirken möchten.
und Integration im Kanzleramt
Ulrike Senger
1. Einleitung
2. Herausforderungen im Querschnitt der Berufsfelder - Grundsatzfragen, Initiativen und Wirksamkeit
Herta Däubler-Gmelin
2.1. Diversität in Politik und Rechtsordnung
Pascal Becker und Christian von Schassen
2.2. Diversität und Digitalisierung
3. Exemplarische Berufsfeldanalysen - Nachwuchsgewinnung und -bildung im Zeichen von Diversität
Beatrix Behrens und Thomas Prümer
3.1. Diversität und Bundesverwaltung - Modell "Bundesagentur für Arbeit"
Simon Beckert und Ulrike Senger
3.2. Bundeswehr und Diversität
Thomas Model
3.3. Diversität und Polizei
Ulrike Senger, Peter Zervakis und Bettina Caspary
3.4. Diversität und Hochschulen
Klaus Mertes
3.5. Diversität und Schulen
Frank Mantwill und Ulrike Senger
3.6. Diversität und Ingenieurwesen
Chris-Henrik Wulfert
3.7. Diversität und Medizin
Gisela Rehfeld
3.8. Diversität und Pflege
Ulrike Senger, Katrin Zschirnt und Frank Mantwill
3.9. Diversität und Wirtschaft
Friederike Sittler
3.10. Diversität und Medien
3.11. Diversität und Katholische Kirche
Johannes zu Eltz
3.11.1. Herkunft und Verantwortung
Volker Malburg
3.11.2. Diversität und Katholische Kirche - Priesterausbildung
Martin Vorländer
3.12. Diversität und Evangelische Kirche
Rabeya Müller
3.13. Diversität und Islam in Deutschland
4. Diversitätslernen - Innovative Ansätze und Fallbeispiele
Rainer-Johannes Schlobohm
4.1. Diversität und Haltungslernen
Simon Beckert
4.2. Diversität und Widerstandslernen - Bildungsinnovation "Widerstandsweg"
Hülya Süzen
4.3. Diversität und lebenslanges Lernen - Berufsbegleitendes Studieren aus studentischer Perspektive
Jan Roser
4.4. Diversität und soziales Lernen - Fratello Hamburg und Teilhabe obdachloser Menschen
Herta Däubler-Gmelin und Ulrike Senger
5. Schlusswort
Beiträge
weitere Infos
Weichenstellung in der Diversitätspolitik - eine bundesweite »Qualitätsoffensive Diversität«
Nachwuchsgewinnung und -bildung in verschiedenen Berufsfeldern
'Das vorliegende Werk macht deutlich, worauf es ankommt: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Diversitätspolitik auf das nächste Level zu heben und so die Integration und den Zusammenhalt in Deutschland strategisch zu stärken', schreibt die Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration im Kanzleramt, Annette Widmann-Mauz, in ihrem Vorwort zur Publikation »Qualitätsoffensive Diversität - Nachwuchsgewinnung und -bildung in verschiedenen Berufsfeldern«. Das sei in Zeiten des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der Herausforderungen der Corona-Pandemie, gerade auch angesichts des durchschlagenden Erfolgs der Charta der Vielfalt besonders wichtig: Diversität als Standortvorteil.
Denn in nahezu allen Berufsbereichen herrscht existenzbedrohender Nachwuchsmangel. Dessen Ursachen belastbar zu ergründen und diesem mit einer Führungskultur der Vielfalt nachhaltig abzuhelfen, ist das Ziel des vorliegenden Bandes. An diesem sind Führungskräfte und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus den folgenden Berufsfeldern beteiligt: Politik und Rechtsordnung, Digitalisierung, Bundesverwaltung, Bundeswehr, Polizei, Hochschulen, Schulen, Ingenieurwesen, Medizin, Pflege, Wirtschaft, Medien, katholische Kirche, evangelische Kirche und Islam.
Der innovative Ansatz der von Ulrike Senger herausgegebenen Publikation besteht darin, dass Führungskräfte selbst zu »Interventionsforschenden« werden, die auf der Grundlage systematischer quantitativer und qualitativer Analysen Mangel und Vielfaltspotenzial kreativ zueinander in Beziehung setzen.
Vertreterinnen und Vertreter aus der Berufspraxis forschen und stellen auf diese Weise sich und ihre Berufsbereiche agil und innovativ auf. Denn Zukunftsfähigkeit erfordert eine neue Qualität von Führung mit Vielfalt. Genau darauf zielt die »Qualitätsoffensive Diversität« ab.
Eine zentrale Erkenntnis des Buches ist, dass ein Bildungs- und Führungskonzept der Vielfalt organisational nicht beliebig sein kann, sondern nur in unmittelbarer Rückbindung an das jeweilige Berufsethos denkbar ist und nur passfähig dazu die gewünschte Wirksamkeit entfalten kann: So erwächst Diversität z.B. an Hochschulen aus dem humboldtschen Verständnis von Wissenschaft, in der Bundeswehr aus dem Grundsatz der Inneren Führung und in der Medizin aus dem Eid des Hippokrates und der Genfer Erklärung.
'Besonders wichtig ist, die Verankerung des Ziels der Diversität ausdrücklich auch in der deutschen Verfassung festzuschreiben', schreibt die frühere Bundesministerin der Justiz, Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, zu dem von ihr verantworteten Berufsfeld »Politik und Rechtsordnung«.
Dr. Johannes zu Eltz, Katholischer Stadtdekan und Bischöflicher Kommissar in Frankfurt am Main, stellt fest: 'Die Katholische Kirche hat Diversität in der Keimbahn, kam zunächst gut damit zurecht, hat sie dann aber vernachlässigt und verlernt und muss sie jetzt erneut lernen.'
Authentizität und Erfolg im Diversity Management bedingen einander. Dies führen eindrucksvoll ausgewählte Fallbeispiele des Diversitätslernens vor Augen: Dabei geht es um persönlichkeitsbildende Ansätze des Haltungslernens, aber auch um die Durchlässigkeit im Bildungssystem durch »aufgeklärtes Studieren«.
Nicht zuletzt zeigt der Band enormes Potenzial für das interprofessionelle Zusammenwirken im Gestaltungsfeld Diversität auf. Auch deshalb darf das vorliegende Kompendium als erster Meilenstein einer Qualitätsoffensive Diversität gelten.
- Buchreihe »Promovieren neu gestalten« -
Das Buch »Qualitätsoffensive Diversität - Nachwuchsgewinnung und -bildung in verschiedenen Berufsfeldern« ist ein Sonderband in der Reihe »Promovieren neugestalten«. Die Buchreihe hat ihren Ursprung in dem von der Herausgeberin geleiteten Pilotzentrum Internationales Doktorandenforum an der Technischen Universität Kaiserslautern. Dieses wurde als bundesweites Modellprojekt von der Stiftung Mercator gefördert. Die Begleitforschung dazu wie zu weiteren Innovationen zum Forschen, Lehren und Führen im Zeichen von Diversität wird in der Reihe dokumentiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Verzahnung von Wissenschaft und Berufspraxis. Die herausgestellten Qualitätsstandards sind die Grundlage für interdisziplinäre Transfer- und Netzwerkaktivitäten.
wbv.de/promovieren-neu-gestalten
Schlagworte
- Bundeswehr
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- Entwicklung von Nachwuchsführungskräften
- Fachkräftemangel
- Führungskultur
- Hochschule
- Ingenieurwesen
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- Weiterbildung
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