Diversität und lebenslanges Lernen
Berufsbegleitendes Studieren aus studentischer Perspektive
Berufsbegleitende Studierende stehen besonderen Studienherausforderungen gegenüber. Sie haben großenteils Berufs- und Lebenserfahrung gesammelt und sich als gefestigte Persönlichkeiten bewusst zu einem Studium entschlossen, das sie im Wissen um persönliche Opfer erfolgreich ableisten wollen. Der erfolgreichen Studiengestaltung können, wie ich es persönlich erlebt habe, unverhoffte Schwierigkeiten entgegenstehen, die sich vor allem mit dem Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Kulturen von Universitäts- und Berufsleben erklären lassen. Die hochschulpolitisch gewünschte Durchlässigkeit im Bildungssystem wird dadurch erschwert. Gerade berufstätige Studierende mit ungewöhnlichen Bildungs- und Berufsbiografien sehen sich auf diese Weise Hürden ausgesetzt, die in Unkenntnis des universitären Habitus wie angesichts unklar erscheinender Zuständigkeiten und Prozesse unüberwindbar scheinen können. Daher möchte ich in diesem Beitrag meine persönlichen Erfahrungen einbringen, um berufstätigen Studierenden einen erfolgreichen Studienstart durch das Nahebringen universitärer Denkweisen, Strukturen, Verantwortlichkeiten und Verfahren zu ermöglichen. Dazu schlage ich den universitären Integrationskurs "Aufgeklärtes Studieren" mit den zwei Teilen "Hochschulpolitik kompakt: Strukturen, Verantwortlichkeiten und Verfahren einer Universität" und "Wissenschaft kompakt: Anforderungen und Lernprozesse wissenschaftlichen Arbeitens" vor. Ziel ist es, auf diese Weise die von den "Normalstudierenden" abweichenden Zielgruppen im Gesamtsystem "Universität" zu integrieren und damit zur Chancengerechtigkeit beizutragen. Mögliche Inhalte und Gestaltungsformate z. B. zum Verständnis und Erwerb von Kompetenzen oder zur Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen zeigen auf, dass beide Kursteile in Einbettung in das universitäre Struktur- und Denkgefüge aufeinander bezogen werden müssen. So rekurriert z. B. die prüfungsrechtliche Niederlegung von Leistungsnachweisen in Studien- und Prüfungsordnungen (Teil 1) auf die Belastbarkeit der wissenschaftlichen Kompetenzentwicklung in der universitären Lehre (Teil 2). Wenn Studierende die Qualität ihres Studiums und den prüfungsrechtlichen Umgang damit - und demzufolge ihren Studienerfolg in möglichen Krisensituationen - bewerten und für ihr Recht eintreten können sollen, ist es notwendig, diese von Anbeginn des Studiums in universitätsorganisatorischer und hochschulpolitischer Hinsicht zu bilden und an universitären Verantwortlichkeiten und Prozessen zu beteiligen.
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