Lehrpraktiken, Sozialisation und Selektion im Sozialraum Hochschule
Die soziale Ungleichheit im Hochschulsystem nimmt nur sehr langsam ab. Als eine Begründung gilt die Ausrichtung von Hochschulen an einem akademischen Habitus, der andere Habitus ausgrenzt und zu Passungsproblematiken führt. Wie diese Passungsproblematiken aufseiten der Studierenden entstehen ist ein mittlerweile untersuchtes Phänomen. Die Lehrenden und ihre Praktiken als zentraler Part der Lehr-Lern-Interaktion werden kaum betrachtet. Dieser Beitrag zeigt anhand einer Sekundärauswertung von zehn qualitativen Studien Praktiken des Lehrhandelns und der Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden auf. Analysiert wurden die Studien im Hinblick auf die Frage wie doing difference stattfindet, also wie durch Lehrpraktiken Studierende kategorisiert werden und welche Selektions- und Ausgrenzungsprozesse dadurch stattfinden. Dabei stütze ich mich auf die abgedruckten Interviewpassagen ebenso wie auf die von den Autorinnen und Autoren gemachten Analysen. Die Lehrpraktiken zeichnen sich durch eine geringe Diversitätssensibilität mit wenig Hilfsangeboten und eine starke Befürwortung von Leistungsorientierung und Selektion aus.
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Steinhardt, Isabel (2024). Lehrpraktiken, Sozialisation und Selektion im Sozialraum Hochschule. In Nerea Vöing, Tobias Jenert, Iris Neiske, Judith Osthushenrich, Ulrike Trier, Tassja Weber & Knut Altroggen (Hrsg.), Hochschullehre postdigital. Lehren und Lernen neu gestalten (S. 37-53). Bielefeld: wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/I77192w004