Wissenschaftsorientierung als (dis-)kontinuierliche Herausforderung der Lehrerbildung
„Wissenschaftsorientierung" als ein tradiertes (Qualitäts-)Merkmal professionsbezogener Lehrerbildung gerät zunehmend in den Hintergrund: Forderungen nach einer stärkeren Ausrichtung der Lehrerbildung an „Beruflichkeit" u.a. durch die Ausweitung von Optionen zum Seiten- bzw. Quereinstieg oder der zunehmenden Durchlässigkeit zwischen den Lehrämtern bestärken Tendenzen der Deprofessionalisierung. Doch welchen Stellenwert hat Wissenschaftsorientierung aktuell in der Ausbildung der zukünftigen Lehrkräfte? Der Beitrag zeigt exemplarisch anhand des Kerncurriculums der zweiten Phase (Vorbereitungsdienst) von Nordrhein-Westfalen den Stellenwert von Wissenschaftsorientierung auf und diskutiert dabei die Funktion mit Blick auf die Lehrerbildung und daran beteiligter Organisationen. Ausgehend von der Frage nach der Bedeutung und dem Stellenwert der Wissenschaftsorientierung werden Angebote formuliert, wie mit den Brüchen und Kontinuitäten der Wissenschaftsorientierung in konkreten Ausbildungssituationen der zweiten Phase (z.B. Unterrichtsvorbereitung, Unterrichtsbesuch) verfahren werden kann. Dazu wird vorgeschlagen, das Relationierungsvermögen der angehenden Lehrkräfte zu fördern, indem sie erfahren und erproben, unterschiedliche wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Wissensbestände situativ zu verhandeln und zueinander in Beziehung zu setzen.
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Bulmahn, Christoph; Handelmann, Jan & Schwier, Volker (2023). Wissenschaftsorientierung als (dis-)kontinuierliche Herausforderung der Lehrerbildung. SEMINAR, 29(4), 105-118. Bielefeld: wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/SEM2304W010