Dialekt und Alphabetisierung - Wie regionale Besonderheiten zu exkludierenden Momenten werden
Der Einfluss dialektaler Besonderheiten des gesprochenen Worts auf das Erlernen der Schriftsprache/Standardsprache ist für die Erwachsenenbildung erst in einigen spezifischen Ansätzen (vgl. Löffler 2000a; 2000b; ALFA-Forum 2003) untersucht und bearbeitet. Insgesamt zeigt sich eine relativ unerforschte Gesamtlage, die sich auch durch das große Forschungsprogramm Alphabund des BMBF nicht verändert hat. Traditionell hat der Bereich der Inklusion - Exklusion für die Erwachsenenbildung immer dort Bedeutung, wo es um spezifische Zielgruppen oder zugewiesene bzw. entzogene Sozialräume geht, in denen (Weiter-)Bildung eine relevante Funktion erhält. Der Dialekt als regionale Umgangssprache ist Kennzeichen dieser Sozialräume auf individueller Ebene und wird von uns zugleich als Ausdruck des beziehungsbezogenen gesellschaftlichen Moments von Inklusion interpretiert. Als regionale Besonderheit wird er zu einem exkludierenden Merkmal, wo die individuellen Varianten einer Sprache, die Sprechregister, nicht in dem Maße vorhanden sind, wie es die "gesellschaftliche Bedingtheit" (Hubertus 2009) erfordert.
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