The concept of ‘Surveillance Capitalism’ and its relevance for Adult Learning and Education
Der Artikel nimmt Wittpoths Diskussion über Erwachsenenbildung und soziale Diagnosen als Ausgangspunkt und ergänzt diese um eine neue soziale Diagnose, nämlich die Idee des „Überwachungskapitalismus" als Kontrast zu den Überwachungstheorien von Foucault und Deleuze, die erhebliche Auswirkungen auf den Diskurs der Erwachsenenbildung hatten. Die Autor:innen entwickeln zentrale Themen des Überwachungskapitalismus, insbesondere die Vorstellung, dass die überwachende Instanz nicht länger staatlicher Natur ist, sondern aus einer Vielzahl von Unternehmen besteht. Zuboffs Theorie und deren Merkmale werden dargestellt und führen zur Frage, ob ihr eine vergleichbare Relevanz für die Erwachsenenbildung zukommt. Die Analyse basiert auf einer Sammlung (empirischer) Literatur, die Überwachungskapitalismus als Bezugsrahmen verwendet. Dabei werden vier thematische Bereiche identifiziert, in denen der Überwachungskapitalismus für die Erwachsenenbildung von Bedeutung ist: die Frage des Datenschutzes und der Datenkompetenz als Bildungsziele der Erwachsenenbildung, Forschung zu KI-gestützten Plattformen zur Arbeitssuche, Aktivismus und Lernen in sozialen Bewegungen trotz Überwachungskapitalismus sowie Lernanalytik am Beispiel zweier spezifischer Plattformen. In all diesen Feldern bedient sich der Überwachungskapitalismus Techniken der Verwirrung, Ablenkung und Täuschung. Die Autor:innen fordern daher sowohl ein erhöhtes Problembewusstsein als auch gesetzliche Schutzmaßnahmen.
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Grotlüschen, A. & Schmidt-Hertha, B. (2024). The concept of 'Surveillance Capitalism' and its relevance for Adult Learning and Education. In: Internationales Jahrbuch der Erwachsenenbildung 2025. Social-diagnostic Perspectives on Adult Education, S. 13-27. Bielefeld: wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/I78960W002