Nadja Bergmann

Geschlecht im Rahmen der Berufsbildungsforschung

Der kleine Unterschied

Noch immer ist es gang und gäbe, dass Jugendlichen „geschlechtstypische" Ausbildungen nahegebracht werden, weiblichen Jugendlichen etwa das Berufsbild der Friseurin oder der Verkäuferin. Initiativen wie „Mädchen in Technik" sind eher Ausnahmen bzw. werden als solche behandelt und auch rezipiert.

Es sollte ein weniger geschlechter-segregierter Zugang zu unterschiedlichen Ausbildungen das Ziel sein, dann kann dies nur vor dem Hintergrund einer bewussten Gegensteuerung passieren: mittels eines geschlechtssensiblen Berufsorientierungsunterrichts, mittels eines längerfristigen Aufbaus einer nicht vom Geschlecht geleiteten Interessensentfaltung, mittels einer neutralen Bewerbung von Berufen und Ausbildungen.

Die Vorschläge hierzu liegen schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Tisch und änderten sich im Verlaufe der 50 Jahre nur um einige Ansatzpunkte - etwa, dass Ansätze nicht nur Mädchen und Frauen adressieren, sondern beide Geschlechter einbeziehen sollen oder dass es um die Adressierung des Umfelds - Unternehmen, Schulen, Berufswahlinstitutionen - gehen soll.

Kurzfristige Interventionen (etwa mittels eines „Girls Day" und eines Boys Day") können zwar Denkprozesse anstoßen, langfristig braucht es aber strukturell wirkende umfassende Ansätze. In dem Sinn ist das Forschungsfeld „Berufsbildungsforschung" aus einer Gleichstellungsperspektive für Einrichtungen wie das ÖIBF ein nicht so schnell obsoletes Feld - auch nach 50 Jahren macht „der kleine Unterschied" in der Ausbildung und der Berufswelt noch einen sehr großen Unterschied. Die Expertise des ÖIBF bzw. anderer Einrichtungen wird hier auch in den nächsten Jahren gefordert sein.

Beiträge


Roland Löffler
Bildungs- und Berufsorientierung im Spannungsfeld von Individuum, Bildungs- und Erwerbssystem

Entwicklungen gezeigt am Beispiel von öibf-Projekten

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Peter Schlögl
Wie wahr! Aber was bedeutet das für uns?

Berufsbildungsforschung im Spannungsfeld von Wissenschaft und Interessenpolitik

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Carmen Baumeler
Die Berufsbildungsforschung des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung

Institutionalisierungsprozess inmitten zweier Spannungsfelder

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Berufsbildungsforschung als Grundlage von Interessenspolitik
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Elke Gruber
Lebensbegleitendes Lernen

Veränderungen des Forschungsfeldes im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Praxis

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Renate Schirmbrand
Meilensteine der Jugendarbeitsmarktpolitik

Vom Jugendausbildungssicherungsgesetz zur Ausbildungspflicht

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Wolfgang Bamberg
Jugend am Werk

von den Anfängen bis zur Ausbildungsgarantie

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Nadja Bergmann
Geschlecht im Rahmen der Berufsbildungsforschung

Der kleine Unterschied

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Silvia Lipp, Gernot Dreisiebner, Michaela Stock
Das Potenzial von Learning Analytics in der Berufsbildung
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Mario Steiner
NEETs in Österreich

Ausmaß, Entwicklung und Verteilung im Spiegel von Daten und Fakten

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Karin Gugitscher
Validierung von Lernergebnissen

Erkenntnisse, konzeptionelle (Weiter-)Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

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Julia Bock-Schappelwein
Qualifikationen der Zukunft

Herausforderungen für Arbeitsmarkt und Alltagsleben

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Alexander Schmölz, Verena Bauer
Digitalisierung, Humanismus und die Zukunft von Arbeit und Berufsbildung

Zentrale Prognosen aus der Berufsbildungsforschung

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Michael Ludwig, Heinz Faßmann, Renate Anderl, Wolfgang Katzian
Grußworte zur Veröffentlichung "50 Jahre Berufsbildungsforschung in Österreich"
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Roland Löffler, Peter Schlögl, Alexander Schmölz
Vorwort der Herausgeber

zu 50 Jahre Berufsbildungsforschung in Österreich

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Bibliografische Angaben

  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 13.05.2022
  • Umfang: 10 Seiten
  • Artikelnr: 6004915w151
  • ISBN (Print): 9783763969807
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763969814
  • DOI (E-Book-Teilbeitrag): 10.3278/6004915w151
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch
  • Lizenzhinweis: Creative Commons Namensnennung-Share Alike 4.0 International

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