Außer Kontrolle: Bildung und Erziehung in der "postnationalen Konstellation"
Als der Humanist Wolfgang Ratke (Ratichius) 1612 dem in Frankfurt am Main tagenden Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ein Memorial vorgelegte, in dem er versprach, mit Hilfe einer von ihm selbst entwickelten "neuen Lehrart" im ganzen, sichtbar vom Zerfall bedrohten Reich Einheit und Frieden herbeiführen zu können, war das am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges ein mehr als vollmundiges Versprechen. Mit seinem lutherischen Glauben an die Macht schulischen Unterrichts war der Didacticus dem Vorstellungsvermögen seiner Zeitgenossen weit voraus. Er antizipierte das moderne Konzept öffentlicher Erziehung als Teil der Regierung der ganzen Bevölkerung zu einer Zeit, als an eine materiale Realisierung solcher Pläne nicht zu denken war. Wiewohl sein Vorschlag damals bei den Mächtigen nur auf Unverständnis stoßen konnte, markiert das Ereignis den Beginn eines Prozesses der funktionalen Differenzierung von Politik und Pädagogik: Regierungskunst und Erziehungskunst werden seither komplementär gedacht.
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