Wider alle Regeln?
Theorie und Geschichte gespielter Komik im 20. Jahrhundert
Das zeigen die Analysen zu den Traditionen der englischen Komödie und der britischen Sitcom ebenso wie die Beiträge zu den Spielarten des grotesk-komischen Theaters von Dada und Futurismus bis zu Strawinsky, Ionesco und Beckett. Auch die Untersuchungen zur Entwicklung von der Farce zu absurden und metatheatralen Spielformen (Eduardo De Filippo, Michael Frayn und Thomas Bernhard) liefern interessante Einsichten in die Entstehung des Komischen aus der Erfahrung eines Widersinns.
Wider alle Regeln? Theorie und Geschichte gespielter Komik im 20. Jahrhundert. Zur Einführung
Bernhard Greiner
Meta-Theater als Katalysator gespielter Komik: Eduardo De Filippo ("L'arte della commedia"/"Die Kunst der Komödie") - Michael Frayn ("Noises Off"/"Der nackte Wahnsinn") - Thomas Bernhard ("Der Theatermacher")
Burkhard Niederhoff
William Somerset Maughams "The Circle" und die Traditionen der englischen Komödie
Dorothea Scholl
Paare zwischen Himmel und Hölle. Spielarten des Grotesk-Komischen im Theater von Tschechow, Beckett und Ionesco
Roland Weidle
»In-Yer-Face Laughter«. Zur Komik der Gewalt in Antony Neilsons "Normal" und Martin McDonaghs "The Beauty Queen of Leenane"
Monika Woitas
Petruschkas Schrei und Pulcinellas Lachen. Formen des Grotesk-Komischen im Theater Igor Strawinskys
Guido Hiß
Das Groteske, das Komische und die Avantgarde
Romain Jobez
Die Tragik der Komik. Von der Farce zum absurden Theater
Catherin Persing
Groteske, Gewalt und Gegenschmerz. Komische Grenzvermessungen im Theater des Futurismus
Anette Pankratz
Britische Sitcoms. Lach- und Sachgeschichten
Monika Schmitz-Emans
Komische Spektakel auf der Zeitungsbühne. Der frühe Comic in den Spuren des populären Theaters
Autorinnen und Autoren
Prof. Dr. Burkhard Niederhoff ist Professor für Neuere Englische Literatur und Theater an der Ruhr-Universität Bochum und Mitherausgeber der Zeitschrift "Connotations. A Journal for Critical Debate". Zurzeit arbeitet er u. a. an einer textkritischen Ausgabe früher Erzählungen Stevensons und an einer begriffsgeschichtlichen Studie zur "comedy of manners".
Prof. Dr. Monika Woitas ist Professorin für Theaterwissenschaft (Schwerpunkt: Musiktheater und Tanz) an der Ruhr-Universität Bochum. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt in zahlreichen Aufsätzen v. a. den Darstellungskonzepten musikalischen Theaters von den Anfängen um 1600 bis heute, dem Zusammenspiel von Musik und Bewegung sowie dem Schaffen Igor Strawinskys.
weitere Infos
- Das gespielt Komische in Oper, Theater, Sitcom und Comicstrip -
Wie entsteht Komik in unterschiedlichen Medien? Diese Frage beantwortet ein multidisziplinäres Herausgeberteam im Band »Wider alle Regeln?« in dem sie Formen und Wirkungen des gespielten Komischen in Theater, Performance, TV-Sitcom und Comicstrip untersuchen. Die Fachleute aus der klassischen Philologie, Anglistik, Germanistik, Komparatistik sowie der Theater- und Medienforschung entschlüsseln, wie Komik aus destruktiven und konstruktiven Aspekten entsteht. Dabei wird deutlich, dass das gespielte Komische nicht einfach in Normbrüchen sichtbar wird, sondern im Zusammenspiel der Aufhebung und Bestätigung einer Ordnung.
Worüber man lacht, zeigt, wo das Problem steckt: Das zeigen die Analysen zu den Traditionen der englischen Komödie und der britischen Sitcom ebenso wie die Beiträge zu den Spielarten des grotesk-komischen Theaters von Dada und Futurismus bis zu Strawinsky, Ionesco und Beckett. Auch die Untersuchungen zur Entwicklung von der Farce zu absurden und metatheatralen Spielformen (Eduardo De Filippo, Michael Frayn und Thomas Bernhard) liefern interessante Einsichten in die Entstehung des Komischen aus der Erfahrung eines Widersinns. Das Komische zeigt gellschaftliche Werte und Normen in einer überspitzen Form und bietet sich damit auch als Instrument der historischen Untersuchung an.
Die Beiträge dokumentieren die Ringvorlesung »Wider alle Regeln? Theorie und Geschichte gespielter Komik im 20. Jahrhundert«, die im Wintersemester 2019/2020 an der Ruhr-Universität Bochum stattfand.