Vorwort der dghd-Tagungsausrichterin 2018 am Karlsruher Institut für Technologie
Die Institution Hochschule, ja das ganze Wissenschaftssystem hat tiefe Einschnitte erfahren. Grundstrukturen der Selbstverwaltung, der Leitung und der Studiengänge wurden seit Ende der 1990er Jahre im Zuge des Bologna-Prozesses radikal umgebaut, Wettbewerbe um projektgebundene Forschungsmittel intensiviert, die Grundfinanzierung der Lehre verhältnismäßig reduziert und Arbeitsbedingungen insbesondere für den akademischen Mittelbau prekarisiert (vgl. Dohmen & Wrobel, 2018). Zeitgleich entstanden die neuen Aufgabenfelder der Hochschuldidaktik: Sie hatten sich mit der Modularisierung von Studiengängen, Coaching- und Mentoring-Programmen, Vernetzungsworkshops, Diversity-Angeboten, Strategiekonzepten für die Exzellenzwettbewerbe und anderem zu befassen. Dieser Bedeutungszuwachs für ihre Zentren und Stabstellen und ihr personeller Ausbau waren und sind entsprechend für viele zur Existenzgrundlage geworden. Aber entstanden ist damit keineswegs bloß ein Spielraum, in dem sich Hochschuldidaktiker*innen frei und nach eigenen Erkenntnissen, Prinzipien, Werten und Einsichten verhalten konnten. Sicherlich konnten die Stabstellen und Zentren insgesamt aus einem Schattendasein heraustreten und durch besondere Mittel wie denen aus dem "Qualitätspakt Lehre" (BMBF) neue Projekte und Programme aufbauen. Expertisen entstanden über die einschlägigen Themen wie Kompetenzentwicklung, studierendenzentrierte Lehre, Qualitätskriterien für Lehrveranstaltungen, neue Prüfungsformate und über vieles mehr, womit die Kooperation mit dem Feld der Wissenschaft und der Politik wichtiger wurde. An etlichen Hochschulen und Universitäten gelang es, Angebote zu verstetigen und z. B. Hochschuldidaktik-Zertifikate für Nachwuchswissenschaftler*innen attraktiv zu machen, da sie nun vielerorts als Nachweis der Lehrbefähigung bei Bewerbungen erwartet werden. Ziel der 47. Jahrestagung der dghd war aber, das Praxisfeld der Hochschuldidaktik aufgrund der Veränderungen im Wissenschaftssystem einmal grundlegend (selbst-)kritisch zu betrachten.
Beiträge
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Digital Literacy, Fluency und Scholarship
Ein Entwicklungsmodell digitaler Kompetenzen von Hochschullehrenden
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Evaluation forschungsorientierter Lehre
Eine Chimäre gebildet aus Qualitätsmanagement und Grundlagenforschung?
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Anreize und Hemmnisse für die Verwendung und Veröffentlichung von OER in der Hochschullehre
Eine Literaturanalyse und empirische Untersuchung
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Internationalisierung von Studium und Lehre: Eine Reflexion hochschuldidaktischer Tätigkeit
Selbstverständnis, Fremdwahrnehmung und Entwicklungsperspektiven
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Nutzerzentrierung in der Hochschuldidaktik
Ansätze zur Verknüpfung von Lehrpraxis mit hochschuldidaktischen Erkenntnissen
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Studiengangentwicklung als hochschuldidaktisches Aufgabengebiet
Ein Spannungsfeld von Praxis und Forschung
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Qualitätssicherung und -entwicklung von Service Learning
Eine qualitative Evaluation an der Universität Tübingen
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