Melanie Benz-Gydat, Thea Klüver, Antje Pabst, Christine Zeuner

Ohne Rechnen kommt man im Leben nicht weiter

Numeralität als soziale Praxis aus der biographischen Perspektive älterer Menschen

Wie Menschen im Alltag mit Zahlen umgehen, wie sie rechnen oder schätzen und wie sich mathematische Fertigkeiten über die Lebensspanne verändern, wird in einer der ersten deutschen Studie untersucht, die sich auf den Ansatz „Numeralität als soziale Praxis" bezieht.
Die Autorinnen präsentieren vor dem Hintergrund ihrer Befunde neue Grundlagen und Ansatzpunkte zur Entwicklung teilnehmerorientierter Angebote in den Bereichen Alltagsmathematik, Rechnen und ökonomische Grundbildung. Orientiert an der Grounded Theory analysieren sie 19 leitfadengestützte, biografische Interviews. Männer und Frauen zwischen 65 und 92 Jahren sprechen über ihre individuellen numeralen Praktiken in den Bereichen Haushalt, Finanzen, Gesundheit, soziales Leben und Teilhabe. Vielfach ist der Umgang mit Zahlen in Routinehandlungen eingebettet, wird oft unbewusst ausgeführt und sehr verschieden angewandt - Numeralität ist eine wenig sichtbare soziale Praxis.
In ihrer Studie arbeiten die Autorinnen die numeralen Praktiken der Befragten im Kontext ihrer Biografie heraus und belegen die prägende Verbindung zum kulturellen, historischen, politischen und subjektiven Alltagshandeln.
1 Einführung in die Studie
1.1 Zielsetzung und Fragestellung
1.2 Forschungszugang und Einordnung
1.3 Inhaltlicher Überblick

Teil I Theoretische Rahmung - Begriffe und Modelle

2 Numeralität: Begriffe, Diskussionen und Forschungsstand
2.1 Ursprung des Begriffs Numeralität/Numeracy
2.2 Mathematische Kompetenzen/Numeralität im Rahmen von Large-Scale-Erhebungen
2.3 Numeralität/Numeracy als Teil des Grundbildungs- und Kompetenzdiskurses
2.4 Weitere Forschungszugänge zu Numeralität/Numeracy
2.5 Numeralität/Numeracy: Ein kontrovers diskutiertes Feld
3 Numeralität als soziale Praxis
3.1 Komplementäre numerale Konzepte zu Numeralität als soziale Praxis
3.2 Literalität als soziale Praxis als Ausgangpunkt für Numeralität als soziale Praxis
3.3 Erläuterung und theoretische Einordnung des Konzepts Numeralität als soziale Praxis
3.4 Literalität und Numeralität als soziale Praxis im Vergleich
4 Altersbilder und Bilder über das Alter(n)
4.1 Definition von Alter und Altern
4.2 Altersbilder - Bilder über das Alter in unserer heutigen Gesellschaft
4.3 Darstellung ausgewählter Befunde zum Alter(n)
4.4 Erträge für die vorliegende Studie

Teil II Empirische Studie

5 Erhebungsdesign
5.1 Zielsetzung, theoretische Fundierung und methodisches Vorgehen
5.2 Befragung älterer Personen - ethische Kriterien
5.3 Datenerhebung und Beschreibung der befragten Personen
5.4 Überblick über die Befunde

Teil III Numeralität als soziale Praxis: Handlungsbereiche älterer Erwachsener

6 Numerale Ereignisse und numerale Praktiken im alltäglichen Handeln
6.1 Numerale Ereignisse: Elementare Kennzeichen und individuelle Anwendungsfelder
6.2 Numerale Praktiken: Subjektive Bedeutungszuschreibungen und soziale Rahmungen
6.3 Resümee zu ausgewählten numeralen Ereignissen und Praktiken
7 Vertiefende Perspektiven auf Numeralität als soziale Praxis
7.1 Numeralität als soziale Praxis im Alltag als Ausdruck gesellschaftlicher Werte im Wandel der Zeit
7.2 Numeralität und Geschlecht
7.3 Kritische Numeralität und Reflexion
7.4 Numeralität als Ausdruck kritischer Welterschließung
8 Subjektive Bedeutung von Numeralität im Ruhestand
8.1 Numeralität und Finanzen
8.2 Numeralität und Gesundheit
8.3 Numeralität und neue Technologien
8.4 Resümee zu subjektiven Bedeutungen von Numeralität im Ruhestand

Teil IV Fazit

9 Numeralität als soziale Praxis: Diskussion und Perspektiven
9.1 Diskussion der empirischen Ergebnisse
9.2 Perspektiven für die Erwachsenenbildungspraxis
Dr.in Melanie Benz-Gydat (1983) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Erwachsenenbildung der HSU/UnivBw Hamburg. Sie forscht zu Profession und Professionalität in der Erwachsenenbildung, Lehre und Lernen, Alphabetisierung und Grundbildung.

Thea Klüver, M.A. (1992) ist wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Erwachsenenbildung der HSU/UnivBw Hamburg. Forschungsschwerpunkte sind subjektwissenschaftliche Lehr-Lernforschung in der Alphabetisierung und Grundbildung.

Dr.in Antje Pabst (1975) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HSU/UnivBw Hamburg. Forschungsschwerpunkte sind subjektwissenschaftliche Forschung in der Erwachsenenbildung, Beruf und Beruflichkeit, Bildungsurlaub, Alphabetisierung und Grundbildung.

Prof.in Dr.in Christine Zeuner (1959) ist Professorin Erwachsenenbildung an der HSU/UnivBw Hamburg. Sie forscht über politische Bildung, Erwachsenenbildungsforschung, Literalität, Numeralität, Bildungsurlaub und Bildungsfreistellung.

Stimmen zum Buch

„Die Studie belegt hervorragend, dass rechnen, messen, schätzen nur scheinbar neutrale Kulturtechniken sind. Empirisch fundiert und im Kontext des Alltäglichen wird Numeralität als soziale Praktik kollektiv und individuell reflektiert - ausgehend von den Menschen in ihren Lebenszusammenhängen." Sabine Schmidt-Lauff, Professorin für Weiterbildung und lebenslanges Lernen an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg/UniBW Hamburg

weitere Infos

Benz-Gydat, Melanie; Klüver, Thea; Pabst, Antje & Zeuner, Christine (2022) Ohne Rechnen kommt man im Leben nicht weiter. Numeralität als soziale Praxis aus der biographischen Perspektive älterer Menschen. Bielefeld: wbv Publikation. https://doi.org/103278/9783763970322

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Bibliografische Angaben

  • Reihe: Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen
  • Band: 47
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 29.11.2022
  • Umfang: 276 Seiten
  • Artikelnr: I70315
  • ISBN (Print): 9783763970315
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763970322
  • DOI E-Book (PDF): 10.3278/9783763970322
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch

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