Erwachsenenbildung für die Migrationsgesellschaft
Institutionelle Öffnung als diskriminierungskritische Organisationsentwicklung
Im Eingangskapitel wird zunächst deutlich, dass nur durch einen konsequent diskriminierungskritischen Blick, der jahrzehntelang eingeprägte Wahrnehmungs- und Verhaltensschemata aufdeckt, eingeleitete Veränderungen nachhaltig greifen können. Anschließend skizzieren Autor:innen aus der Praxis von Volkshochschulen Lösungsvorschläge für die institutionelle Öffnung von Organisationen der Erwachsenenbildung in fünf strategisch zentralen Feldern: Leitbild- und Organisationsentwicklung, Personalgewinnung und -entwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Lernorte und -formate sowie Kooperation und Netzwerke in der Migrationsgesellschaft.
Das Buch betrachtet seinen Gegenstand an der Schnittstelle von Theorie, strategischen Handlungsfeldern und Praxis und verbindet damit einen fundierten theoretischen Begründungszusammenhang mit konkreten Handlungsempfehlungen in Form von praktischen Methoden und Konzepten.
Einleitung (Alisha M.B. Heinemann/Michaela Stoffels/Steffen Wachter) ..................................... 9
1. Institutionelle Öffnung und Migrationsgesellschaft - einige rahmende
Anmerkungen (Alisha M. B. Heinemann)......................................................................... 11
2. Institutionelle Öffnungs- und Leitbildprozesse in Volkshochschulen -
Erwachsenenbildung in der Migrationsgesellschaft neu positionieren
(Yonas Endrias/Michael Weiß)........................................................................................... 40
3. Menschen in Einrichtungen der Erwachsenenbildung - "Ohne Angst verschieden sein"
(Philipp Salamon-Menger) ................................................................................................ 62
4. Lernräume und -formate für die Migrationsgesellschaft - die dritte Dimension
als unsichtbarer Pädagoge (Michaela Stoffels) ................................................................ 77
5. Öffentlichkeitsarbeit in einer Migrationsgesellschaft - bleibt alles beim Alten?
(Inga Schwarz) .................................................................................................................. 97
6. Kooperation und Vernetzung - Erwachsenenbildung im Netzwerk der
Migrationsgesellschaft (Beate Blüggel) ............................................................................ 121
Fazit (Alisha M.B. Heinemann, Michaela Stoffels, Steffen Wachter)............................................ 136
Literatur ...................................................................................................................................... 140
Autorinnen und Autoren ............................................................................................................. 149
Zusammenfassung/Summary ..................................................................................................... 150
weitere Infos
Wie müssen sich Organisationen der Erwachsenenbildung aufstellen, damit sie Migrantinnen und Migranten über Integrationskurse hinaus mit ihren Bildungsangeboten erreichen? Wie können sie Barrieren abbauen, Alltagshandeln verändern und Zugänge für alle Menschen schaffen? In ihrem Band 'Erwachsenenbildung für die Migrationsgesellschaft' zeigen die Autor:innen, welche Prozesse Einrichtungen der Erwachsenenbildung für die Bewältigung dieser Aufgaben anstoßen müssen und vermitteln Grundlagenwissen sowie Wissen aus der Praxis der Volkshochschulen für die Umsetzung.
Damit das Lernen von Menschen mit und ohne Migrationserfahrung im allgemeinen Kursangebot zum Normalfall wird, müssen sich Organisationen der Erwachsenenbildung öffnen. Am Anfang dieser Entwicklung steht ein Prozess, der zwar an vielen Orten bereits begonnen hat, aber über Konzepte der interkulturellen Öffnung hinausgehen muss. Im ersten Teil des Bandes stellt Alisha Heinemann zentrale Begriffe dieses Öffnungsprozesses vor, präsentiert den aktuellen Forschungsstand zur Teilnahme an Weiterbildung und verknüpfen das Paradigma der institutionellen Öffnung mit den Themen Diskriminierung und Rassismus.
Im zweiten Teil steht die Weiterbildungspraxis im Fokus. In fünf Beiträgen erläutern die Autor:innen Grundlagen, Ideen und Best-Practise-Beispiele zur Gestaltung institutioneller Öffnungsprozesse. Die Beispiele reichen von der Leitbilderstellung über Personal- und Diversitymanagement, Programmentwicklung, Lernräume und -formate und Öffentlichkeitsarbeit bis zu Netzwerken und Kooperationen.
Mit Reflexionsfragen und Definitionen unterstützen die Autor:innen das Textverständnis, verstärken die Kombination von Theorie und Praxis und bieten Praktiker:innen viele Impulse und Anregungen für die institutionelle Öffnung ihrer Einrichtung.