Das Rollenverständnis von Lehrenden und Studierenden im digitalen Fernstudium
die hochschullehre 25/2022
Lehrende und Lernende nehmen im digitalen Studienmodell neue Rollen ein. Deren Selbst- und Fremdbild ist Gegenstand einer empirischen Untersuchung an einer Fernhochschule während der Pandemie. Die Lehrenden sehen sich vor allem als Erklärer:in, als Fachexpert:in und als Lernbegleiter:in. Entgegen den getroffenen Annahmen schätzen die meisten Lehrenden ihre Rollen als Wissensvermittler:in und als Motivator:in als wesentlich ein. Die Studierenden verstehen die Rollen der Lehrenden ähnlich, aber insbesondere in der Rolle als Lernbegleiter:in. Sich selbst verstehen die Studierenden vor allem als selbstverantwortliche Lerner:in und als kompetente Anwender:in moderner Kommunikationstechnologien. Das Fremdbild der Lehrenden stimmt hiermit weitgehend überein. Erhebliche Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdbild zeigen sich aber hinsichtlich der empfundenen Vernetzung der Studierenden mit anderen. Die hier vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass der Wandel des Studienmodells nicht mit einem zeitgleichen Wandel des Rollenverständnisses von Lehrenden und Studierenden einhergeht. Der Transformationsprozess hin zum digitalen Studium hat durch die Pandemie aber einen Akzelerator erfahren.
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Schwinger, D., Markgraf, D. & Blumentritt, M. (2022). Das Rollenverständnis von Lehrenden und Studierenden im digitalen Fernstudium. die hochschullehre, Jahrgang 8/2022. DOI: 10.3278/HSL2225W. Online unter: wbv.de/die-hochschullehre