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Elmar Stracke

Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Willkür oder Gleichheit?

Eine philosophische Untersuchung

Das kalendarische Alter ist die entscheidende Kennzahl für den Renteneintritt. Es sagt aber nur wenig über Gesundheit, Verdienst oder Motivation des einzelnen Menschen aus. Ist die Altersgrenze gerecht oder Willkür? Dieser Frage geht Elmar Stracke in seiner philosophischen Untersuchung nach.

Im ersten Teil beleuchtet er die Gleichheit als wesentliche Grundlage moralphilosophischer Theorien, die unseren Sozialstaat prägen, und fragt nach der Besonderheit der Kategorie „Alter": Welche Dimensionen des Alters gibt es? Ist Altersdiskriminierung genauso zu behandeln wie Rassismus oder Sexismus? Und inwiefern lässt sich vom kalendarischen Alter auf die individuelle Lebenslage schließen?

Die ausführliche Analyse des deutschen Rentensystems macht deutlich, dass bis heute unterschiedliche und teils widersprüchliche Gerechtigkeitsmaßstäbe an das Rentensystem und die Altersgrenzen angelegt werden. Schließlich wägt Elmar Stracke Argumente für und gegen kalendarische Altersgrenzen aus Sicht von Individuen und Gesellschaft unter den Stichpunkten Willkür, Effizienz und Gleichheit gegeneinander ab. Er konstatiert, dass kalendarische Altersgrenzen inhärent willkürlich sind. Da sich diese Willkür aber gleich und transparent verteilt, können sie in der gesellschaftlichen Praxis die gerechteste aller verfügbaren Optionen sein.

Der Band ist ein wertvoller Beitrag zur praktischen Philosophie kalendarischer Altersgrenzen und bietet ein solides gerechtigkeitstheoretisches Fundament für Diskussionen zum Rentenalter.
Vorwort des Autors
Vorwort
Formale Vorbemerkungen
Abkürzungsverzeichnis

Einleitung
1Gleichheit und Gerechtigkeit
1.1 Allgemeine Vorbemerkungen
1.2 Gleichheit als grundlegender Begriff
1.3 Was? - Formen der Gleichheit
1.4 Warum? - Begründung der Gleichheit
1.5 Aufgrund wovon? - Grundlage der Gleichheit
1.6 Wie? - Prinzipien der Gleichheit
1.7 Von wo? - Start oder Ziel
1.8 Worin? - Die Währung der Gleichheit
1.9 Fazit
2 Philosophie des Alters
2.1 Einleitung
2.2 Begriffsbestimmung des Alters
2.3 Sozialstaatliche Unterscheidungen
2.4 Alter als Unterscheidungskriterium
2.5 Einzigartiges Alter
2.6 Der Zeithorizont
2.7 Rationale Argumente
2.8 Fazit
3 Auswirkungen auf die Lebenslage
3.1 Relevanz der Lebenslage
3.2 Soziale Normen und Stereotypen
3.3 Geistiger Leistungsabbau im Alter
3.4 Körperlicher Leistungsabbau im Alter
3.5 Veränderungen an Persönlichkeit und Motivation
3.6 Fazit
4 Eigenschaften und Geschichte der Rentenversicherung
4.1 Die Rente als Sozialversicherung
4.2 Theoretische Grundlagen
4.3 Altersgrenzen im Rentensystem
4.4 Geschichte der Rente bis 1914
4.5 Die große Reform von 1957
4.6 Die Rente seit 1992
4.7 Kontext des Alters
4.8 Fazit
5 Zulässigkeit von Altersgrenzen im Rentensystem
5.1 Willkür
5.2 Effizienz
5.3 Gleichheit
6 Fazit
6.1 Zusammenfassung
6.2 Anspruchsgrenze und Ausscheidegrenze
6.3 Ausblick

Literaturverzeichnis
Liste der Kurznachweise
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Autor
Dr. Elmar Stracke (Jg. 1992) promovierte mit seiner Arbeit zur moralischen Zulässigkeit kalendarischer Altersgrenzen an der Universität Bayreuth. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag und arbeitete als Präsident von Polis180 e.V. an der Übersetzung junger Blickwinkel in die politische Entscheidungswelt. In seinem Podcast „Alter, was geht?" beleuchtet er geschichtliche, soziologische und philosophische Aspekte des Alters sowie das Zusammenleben von Alt und Jung.

Stimmen zum Buch

„Ist ein fixes Renteneintrittsalter gerecht? Welche moralischen Leitplanken brauchen wir in unserem Rentensystem und wie lassen sich diese rechtfertigen? Elmar Stracke gelingt es, dem Leser in klarer Sprache die komplexen Grundlagen der Moralphilosophie zu vermitteln und ihre praktische Bedeutung für unser Rentensystems herauszuarbeiten. Damit liefert das Werk Antworten Fragen zur ethischen Fundierung der Sozialsysteme." (Prof.in Dr.in Michaela Kreyenfeld (Prof. of Sociology, Hertie School / Berlin)

weitere Infos

- Kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: gerecht oder Willkür? -
Philosophische Untersuchung zu sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit und Alter

Der kalendarisch bestimmte Renteneintritt ist in vielen Ländern fest in den Sozialsystemen verankert und definiert den Zeitpunkt, ab dem Arbeitnehmer:innen Anspruch auf ihre gesetzliche Rente haben. Diese vermeintlich objektive Regelung ist immer häufiger Thema in Debatten über die sozialstaatlichen Grundlagen, bei denen philosophische Gerechtigkeitstheorien eine zentrale Rolle spielen. Ist die Altersgrenze gerecht oder willkürlich? Diese Frage ist der rote Faden der philosophischen Untersuchung "Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem". Autor Elmar Stracke vermittelt seinen Leser:innen klar und gut strukturiert, auf welchen moralphilosophischen Grundlagen Entscheidungen zur Rente basieren und welche praktische Bedeutung diese Grundlagen für unser Rentensystem haben. Für seine Arbeit, die digital im Open Access erschienen ist.wird Elmar Stracke 2023 mit dem Forschungspreis des Forschungsnetzwerks Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung Bund ausgezeichnet.

Im ersten Teil seiner Arbeit untersucht Stracke den Begriff "Gleichheit", der als eine der wichtigsten moralphilosophischen Theorien unseren Sozialstaat prägt. Von dort schlägt er eine Brücke zum "Alter", betrachtet Dimensionen des Alters und fragt u. a. nach der Vergleichbarkeit von Altersdiskriminierung mit Rassismus oder Sexismus. Und natürlich spielen auch Zusammenhänge eine wichtige Rolle: Inwiefern kann man vom kalendarischen Alter auf die individuelle Lebenslage schließen? Nach einer grundlegenden Analyse des deutschen Rentensystems wägt der Autor unter den Stichpunkten Willkür, Effizienz und Gleichheit Argumente für und gegen kalendarische Altersgrenzen aus Sicht von Individuen und Gesellschaft gegeneinander ab und zieht ein Fazit zur gerechtesten aller verfügbaren Optionen.

In einer Zeit, in der sich vieles verändert, diskutieren Entscheidungsträger und die Gesellschaft als Ganzes gemeinsam ökonomisch und moralisch gerechten Lösungen, nicht nur für die Rente. Die ausgewogenen und weitsichtigen Betrachtungen von Elmar Stracke sind ein gutes Fundament dafür.


„Ist ein fixes Renteneintrittsalter gerecht? Welche moralischen Leitplanken brauchen wir in unserem Rentensystem und wie lassen sich diese rechtfertigen? Elmar Stracke gelingt es, dem Leser in klarer Sprache die komplexen Grundlagen der Moralphilosophie zu vermitteln und ihre praktische Bedeutung für unser Rentensystems herauszuarbeiten. Damit liefert das Werk Antworten Fragen zur ethischen Fundierung der Sozialsysteme."
(Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld (Prof. of Sociology, Hertie School / Berlin)

- Autor -
Dr. Elmar Stracke (Jg. 1992) promovierte mit seiner Arbeit zur moralischen Zulässigkeit kalendarischer Altersgrenzen an der Universität Bayreuth. 2023 wurde die Publikation mit dem FNA-Forschungspreis der Deutschen Rentenversicherung Bund ausgezeichnet.

Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag und arbeitete als Präsident von Polis180 e.V. an der Übersetzung junger Blickwinkel in die politische Entscheidungswelt. In seinem Podcast „Alter, was geht?" beleuchtet er geschichtliche, soziologische und philosophische Aspekte des Alters sowie das Zusammenleben von Alt und Jung.

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Elmar Stracke
- Die kalendarische Altersgrenze im Rentensystem: Willkür oder Gleichheit? -
Eine philosophische Untersuchung
Reihe: Sozialwissenschaften heute, Band 9
384 Seiten, Bielefeld 2023

digitale Ausgabe Open Access
DOI 10.3278/9783763973446

Printausgabe 59,90 Euro
ISBN 9783763973439

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im Open Access

Bibliografische Angaben

  • Reihe: Sozialwissenschaften heute
  • Band: 9
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 21.07.2023
  • Umfang: 384 Seiten
  • Artikelnr: I73446
  • ISBN (Print): 9783763973439
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763973446
  • DOI (E-Book): 10.3278/9783763973446
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch
  • Lizenzhinweis: Creative Commons Namensnennung-Share Alike 4.0 International

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