Tiefenverarbeitung mit Multiple-Choice-Fragen: Entwicklung eines Lernstrategietrainings
die hochschullehre 09/2021
In Veranstaltungen mit großen Lerngruppen werden zur Leistungsüberprüfung aus ökonomischen Gründen häufig Multiple-Choice-Fragen verwendet. Dieses Prüfungsformat wird jedoch dafür kritisiert, dass es reines Auswendiglernen begünstigt und nicht dazu geeignet ist, um ein tieferes Verständnis der Lerninhalte abzuprüfen. Am Beispiel einer Psychologievorlesung wird aufgezeigt, wie das Tiefenlernen mit MC-Fragen über ein speziell hierzu entwickeltes Fragetraining befördert werden kann. Die theoretischen Annahmen des Trainings basieren auf empirischen Befunden zum Testeffekt, retrieval practice und elaborativem Feedback. Die didaktische Umsetzung erfolgt über die Integration semesterbegleitender formativer Online-Quiz in die Selbstlernphase, in denen die Studierenden bei der Bearbeitung schrittweise zu lernförderlichen kognitiven Aktivitäten angehalten werden. Das Training wird über ein Blended Learning-Konzept an die Präsenzveranstaltung angebunden, um die studentischen Lernprozesse für die Lehre nutzbar zu machen und lernförderliche kommunikative Prozesse anzuregen.
Dr. Natalie Enders. Universität Hildesheim, Institut für Psychologie, Deutschland, E-Mail: endersna@uni-hildesheim.de
weitere Infos
Enders, N. (2021). Tiefenverarbeitung mit Multiple-Choice-Fragen: Entwicklung eines Lernstrategietrainings. die hochschullehre, Jahrgang 7/2021. Bielefeld: wbv. DOI: 10.3278/HSL2109W.