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Josephine-Levy-Rathenau-Preis

Verleihung des Josephine-Levy-Rathenau-Preises 2023

Nachwuchspreis zur Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung

v.l.n.r. Dr. Ingo Blaich (dvb-Bundesvorstandsmitglied), Rainer Thiel (dvb-Bundesvorstandsvorsitzender), Barbara Bell (Preisträgerin), Prof. Dr. Dennis Mocigemba Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim
v.l.n.r. Dr. Ingo Blaich (dvb-Bundesvorstandsmitglied), Rainer Thiel (dvb-Bundesvorstandsvorsitzender), Barbara Bell (Preisträgerin), Prof. Dr. Dennis Mocigemba (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim)

Im Rahmen der Fachtagung des Deutschen Verbands für Bildungs- und Berufsberatung e.V. (dvb) wurde am 15. Juni 2023 zum dritten Mal der Nachwuchspreis zur Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung von dvb und wbv Publikation vergeben. Preisträgerin ist Barbara M. Bell, Absolventin der Donau-Universität Krems, die in ihrer Masterarbeit der Frage nachgegangen ist, wie ältere Fachkräfte länger im Unternehmen gehalten werden können.

Angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels ist es ein wichtiges gesellschaftliches Ziel auch die Gruppe der älteren Arbeitnehmer nicht zu vergessen und diese solange wie möglich im Erwerbsleben zu halten. Dabei ist sowohl die Förderung der Arbeitsfähigkeit als auch der Arbeitsmotivation ein wichtiger Aspekt. Im Mittelpunkt der Masterarbeit von Frau Bell steht die Sicht der Arbeitgeber auf diese Gruppe und die Maßnahmen, die im Rahmen der Personalentwicklung ergriffen werden, um ältere Arbeitnehmer im Betrieb zu halten. Dr. Ingo Blaich von der TU Dresden würdigt als Jury-Vorsitzender und dvb-Bundesvorstand die hohe Qualität und Praxisrelevanz der Arbeit und stellt fest: „Ältere  Arbeitnehmer werden dabei nicht als Humankapitalressource zum Zweck ihrer Verwertbarkeit im Produktionsprozess aufgefasst, die um jeden Preis aktiviert und ausgeschöpft werden muss. Vielmehr bilden deren spezifische Bedürfnisse und Rahmenbedingungen das Bezugsproblem für eine sehr
detaillierte, sprachlich klare und umfangreiche Untersuchung ...“ „Die Arbeit besticht … durch eine klar gegliederte und kritisch reflektierte Übersicht zum Phänomen Fachkräftemangel, den älteren Arbeitnehmern und den vielfältigen Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten betrieblicher Personalpolitik. Zusätzlich angereichert wird diese Perspektive durch den Brückenschlag zur außerbetrieblichen Berufs- und Karriereberatung.“
Überraschend sind die Ergebnisse des empirischen Teils der Masterthesis, einer qualitativen Befragung von Unternehmen in Vorarlberg, die verdeutlichen, dass diese ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bisher noch nicht im Blick haben. Gerade deshalb stellen die Eckpunkte einer generationsspezifischen Personalarbeit, wie sie die Verfasserin im Fazit skizziert, interessante Anregungen für Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels dar, so Blaich.

Barbara M. Bell hat am Zentrum für professionelle Kompetenz- und Organisationsentwicklung „Bildungs- und Berufsberatung“ bei Prof. Dr. Monika Petermandl studiert und im Jahr 2022 mit der ausgezeichneten Masterarbeit abgeschlossen. Gegenwärtig ist sie als Weiterbildungsbeauftragte der Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein tätig.

Der Josephine-Levy-Rathenau-Preis soll der Professionalisierung der Beratung dienen, der Beratungswissenschaft und -praxis eine größere Sichtbarkeit verschaffen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vertiefen. Gleichzeitig soll mit der Namensgeberin des Preises eine Wegbereiterin der berufsbezogenen Beratung und der Erwachsenenbildung geehrt werden. Bewerben können sich Absolvent:innen von Studiengängen aus einem bildungs- oder beratungswissenschaftlichen Feld, der Psychologie und des Personalmanagements, die in ihrer Abschlussarbeit ein Thema behandelt haben, das relevante Impulse für die Praxis der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung setzt.

Die Preisübergabe fand bei der Fachtagung „Welche Kompetenzen und Qualifikationen braucht die Bildungsberatung?“ in Augsburg statt.

Pressemitteilung 2023