Sunnerklaas, de groote Mann
Am 6. Dezember ist Sunnerklaas in Bremen überall: Kinder in Gruppen, oft mit roten Mützen oder kleinen Laternen, von Tür zu Tür, singen, tragen kleine Sprüche oder Verse vor oder rufen einfach „Sunnerklaas!“. Zur Belohnung gibt es „Bonschen“ (Bonbons), Mandarinen, Nüsse oder kleine Süßigkeiten. In vielen Stadtteilen wartet schon der Einzelhandel auf die kleinen Sängerinnen und Sänger, denn das Sunnerklaaslaufen ist hier ebenso Stadttradition wie die Bremer Stadtmusikanten. Diese plattdeutschen Verse gehören (fast) immer dazu:
Sunnerklaus, de grote Mann
Kloppt an ale Dören an,
Lütte Kinner bringt he wat,
Grote steckt he in ’nen Sack.
Ick bün so’n lütten Schipperjung,
Mutt all mien Broot verdeen’n,
Den ganzen Dag in’t Water stan
Mit mine korten Been’n.
Halli, halli, hallo,
Nu geiht’t na Bremen to!
(Autor unbekannt)
Der Brauch reicht weit zurück. „Sunnerklaas“ ist das plattdeutsche Wort für Sankt Nikolaus, den barmherzigen Bischof von Myra, der einst Kindern und Bedürftigen Geschenke brachte. Ursprünglich sollen Dom- und Klosterschüler durch die Stadt gezogen sein, verkleidet und mit einem „Kinderbischof“ an ihrer Spitze, um Spenden und kleine Gaben zu erbitten. Später wurde daraus ein fröhlicher Kinderbrauch.
Stadt Bremen – Nikolauslaufen
Universität Bremen – Nikolaus- und Weihnachtsbräuche im Norden
Wikipedia – Sunnerklauslaufen