Teetied
Das stille Alltagsfest im Nordens nicht nur im Advent
Ostfriesland ist frei Dinge bekannt: rauhes Wetter, klare Worte und die Teetied, die im Land hinter den Deichen und auf den Inseln seit vielen Jahrhunderten gepflegt wird. Sie gehört fest zur regionalen Identität, geprägt von Handelseinflüssen aus Holland, England und Fernost.
Warum der Tee in Ostfriesland zum Alltagsgetränk wurde, ist nicht vollständig erforscht. Aber das weiche Wasser der Region könnte ein Grund dafür sein, dass Tee das Hauptgetränk Bier verdrängte. Die schwarzgoldene Friesenmischung aus Assam, Ceylon und Darjeeling wurde zum Symbol für Gastfreundschaft und Gemeinschaft und wird traditionell so serviert: Zuerst kommen Kluntje (Kandisstücke) in die vorgewärmte Tasse, dann wird der heiße Tee aufgegossen und zum Schluss zieht Sahne helle Wellen im Tee wie Nebel über dem Watt. Dann wird genossen - und auf garkeinen keinen Fall umgerührt!
Die Teezeremonie ist Entschleunigung im Alltag, drei Tassen gelten als Standard, weniger wäre unhöflich. Mehr wird gern gewährt, solange die Gespräche kreisen – und besonders in den dunklen Tagen vor dem Weihnachtsfest.
Tee des Nordens – Ostfriesische Teezeremonie