12. Dezember

Wenn Hirten vor der Haustür stehen

Anklöpfeln oder Anklöckeln ist ein vorweihnachtlicher Brauch im Alpenraum, vor allem in Tirol und Teilen Bayerns. Gruppen – oft als Hirten verkleidet – ziehen an den Abenden der Adventszeit von Haus zu Haus, klopfen an die Türen, singen Weihnachts‑ und Klöpfellieder, sprechen Segenssprüche und wünschen den Bewohnern Frieden und ein gutes neues Jahr.

Was heute als schönes Brauchtum gepflegt wird, hat einen nicht so schönen Hintergrund, denn in der "guten alten Zeit" war das Anklöpfeln ein Heische‑ oder Bettelbrauch: Ärmere Menschen und Kinder baten auf diese Weise um Gaben wie Brot, Nüsse oder etwas Geld und gaben dafür Lied oder Gebet „als Gegenleistung“. Heute steht der soziale und symbolische Charakter im Vordergrund. Die Besuche erinnern an die Herbergssuche von Maria und Josef, sollen den Weihnachtssegen ins Haus bringen und gelten regional als immaterielles Kulturerbe.

Die Kostüme der Anklöpfeler:innen orientieren sich an der Weihnachtsgeschichte und am Bild der Hirten. Getragen werden einfache, bäuerliche Gewänder mit Umhängen, Filz- oder Lodenjacken, Fellwesten und Holz- oder Gummistiefel, ein Hirtenstab oder eine Laterne. Typische Figuren sind ein Erzähler oder Vorsänger, Engel‑ oder Heilige‑Drei‑Könige‑Figuren, je nach regionaler Tradition. 

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