Katja Neuhoff

Bildung als Menschenrecht

Systematische Anfragen an die Umsetzung in Deutschland

Bildung ist ein Menschenrecht und eine wichtige Voraussetzung, um andere bürgerliche und politische Rechte wahrzunehmen. Auch in Deutschland gibt es nach wie vor Ungleichheiten in der Bildung.
Die Autorin richtet den Blick exemplarisch auf Hauptschüler und Schüler mit Migrationshintergrund als zwei besonders bildungsbenachteiligte Gruppen. Nach der Darstellung der Datenlage folgt im zweiten Schritt die Deutung und Diskussion der Ungleichheiten auf Grundlage der sozial- und erziehungswissenschaftlichen Forschung. Die Autorin lotet aus, was sich im Rahmen des Menschenrechts auf Bildung begründet fordern lässt bzw. welche Reformen in Angriff genommen werden sollten, um eine konsequente Verwirklichung des Grundrechts auf Bildung in Deutschland zu ermöglichen.
Vorwort
I Einleitung
1 Aufbau, methodisches Vorgehen und Verortung der Arbeit
2 Vorklärungen und Differenzierungen
II Bildungsbezogene Ungleichheiten
1 Ungleiche Bildungsbeteiligung, Kompetenzen und Zertifikate -
Die Bildungssituation von Migrantinnen
1.1 Darstellung der Datenlage
1.2 Deutung und Diskussion
2 Ungleiche Anschlussfähigkeit und Verwertungsmöglichkeiten von Bildung -
Die Bildungssituation von Hauptschülern
2.1 Darstellung der Datenlage
2.2 Deutung und Diskussion
3 Zwischenfazit: Ungleichheiten als Indikatoren für Realisierungslücken
des Menschenrechts auf Bildung
III Struktur und Prinzipien des Menschenrechts auf Bildung
1 Verfügbarkeit von Bildung
2 Zugang zu Bildung
2.1 Diskriminierungsschutz 0
2.2 Unentgeltlichkeitsgebot
2.3 Barrierefreiheit
3 Akzeptierbarkeit von Bildung
4 Adaptierbarkeit der Bildung
5 Zwischenfazit: Menschenrechtssystematische Grundlinien zur Bewertung von
und zum Umgang mit bildungsbezogenen Ungleichheiten in Deutschland
IV Menschenrechtsinspirierte Reformforderungen
1 Bildungsbezogene Ungleichheiten - revisited
1.1 Verbesserung der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Einrichtungen des
Elementarbereichs
1.2 Offenlegung und Eliminierung von Diskriminierungsmechanismen
1.3 Umsetzung völkerrechtlicher Standards
1.4 Verbesserung der Qualität und Förderkultur
1.5 (Wieder-)Herstellung der Anschlussfähigkeit von (Hauptschul-)Bildung
1.6 Förderung des (Gleich-)Berechtigungsempfindens und der De-facto-Gleichberechtigung in
der Menschenrechtsausübung
2 Bildungspolitik, -finanzierung und -steuerung - weitergedacht
2.1 Unteilbarkeit als Maxime für eine veränderte Bildungssozialpolitik
2.2 Empowerment und Partizipation als Maximen für eine revidierte Bildungsfinanzierung
2.3 Inklusion, Qualität und Konsistenz als Maximen für eine neujustierte Bildungssteuerung
3 Zwischenfazit: Menschenrechtsinspirierte Reformforderungen zwischen
Pfadabhängigkeiten, Beharrungstendenzen und revolutionärem Potenzial
V Schluss
Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Katja Neuhoff ist Dekanatsreferentin an der Fachhochschule Düsseldorf.

weitere Infos

Alle Menschen haben ein Recht auf Bildung: In Deutschland scheint dieses Recht auf den ersten Blick in vollem Umfang umgesetzt zu sein. Aber in welchem Verhältnis steht das Menschenrecht auf Bil-dung zum Anspruch auf qualitativ hochwertige und anschlussfähige Bildung besonders in der frühkindlichen und der schulischen Bildung? Jugendliche mit Migrationshintergrund gehören überproportional häufig zur Gruppe der Schüler und Schülerinnen, deren Kompetenzen sich gegen Ende ihrer Sekundarschulzeit auf Grundschulniveau bewegen. In ihrer Disser-tation ¿Bildung als Menschenrecht - Systematische Anfragen an die Umsetzung in Deutschland¿ verschränkt Katja Neuhoff empirische und normative Perspektiven und hinterfragt den bisher völkerrechtlich geprägten Menschenrechtsdiskurs aus menschenrechtssystematischer Perspektive.

Die Autorin untersucht die Bildungsverläufe von jungen Mig-rant/innen und Hauptschüler und Hauptschülerinnen und ermittelt bildungsbezogene Ungleichheiten. Aus den Erkenntnissen aus den Bildungsverläufen entwickelt sie eine Analyse der Struktur und der Prinzipien des Menschenrechts auf Bildung, die den Zugang zu Bildung in Deutschland ebenso in den Blick nimmt, wie die Verpflichtung des Staates, für qualitativ hochwertige, relevante und kulturell angemessene Bildung zu sorgen. Zu diesem Themenkomplex gehört auch das Konzept der Adaptierbarkeit von Bildung ¿ also Aspekte, die Bildung und Bildungsprozesse erfüllen müssen, damit Menschen ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können. Für die Schulorganisation bedeutet das beispielsweise, dass sich Schulen den Bedürfnissen der Schüler anpassen müssen, statt Anpassungsleistungen von den Schülern zu erwarten. Auch Inklu-sion wird in diesem Zusammenhang thematisiert.
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Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, welche Forderungen im Rahmen des Menschenrechts auf Bildung begründet sind, bzw. welche Reformen im deutschen Bildungssystem in die Wege geleitet werden müssten, wenn das Bildungsrecht mit allen Maximen konsequent umgesetzt werden soll.

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Bibliografische Angaben

  • Reihe: Forum Bildungsethik
  • Band: 12
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 30.04.2015
  • Umfang: 359 Seiten
  • Artikelnr: 6001837w
  • ISBN (Print): 9783763955114
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763955121
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch

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