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Caroline Duncker-Euringer

Das Grundbildungsverständnis der öffentlichen Bildungsverwaltung

Definitionen, Interessen und Machtverhältnisse

Was zur Grundbildung für Erwachsene gehört, ist nicht eindeutig definiert. Dies stellt eine problematische Lücke dar, denn Grundbildung ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die öffentlich finanziert wird. Die Autorin beschreibt das Grundbildungsverständnis der öffentlichen Bildungsverwaltung und seinen Einfluss auf Finanzierungs- und Förderentscheidungen. In der Dissertation wird analysiert, was Angehörige der Bildungsverwaltung unter Grundbildung verstehen und wie sie dies begründen. Auf Grundlage von Interviews erforscht die Autorin das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Aufgabe, öffentlicher Finanzierung und verwaltungsinternen bzw. politischen Interessen und Machstrukturen.
1. Einleitung
1.1 Problemaufriss und Einordnung
1.2 Ziel, Fragestellung und methodologischer Zugang
1.3 Aufbau der Arbeit

2. Der Begriff "Grundbildung" in der Erwachsenen- und Weiterbildung - Offenheit, Vielfalt, Beliebigkeit? Ein kritischer Blick "hinter die Kulissen"
2.1 Begriffliche Wurzeln im nationalen und internationalen Kontext
2.2 Definitionen und Modelle: Grundbildung als Mindestvoraussetzung
2.3 Kontroversen und Interessenkonflikte hinsichtlich der Konstruktion einer Grundbildung Erwachsener
2.4 Zwischenfazit: Sichtweisen auf Grundbildung Erwachsener sind interessegebunden und umkämpft

3. Grundbildung aus Perspektive der New Literacy Studies: Zur Bedeutung sozialer Praktiken, Institutionen und Machtverhältnisse für die Durchsetzung legitimer Literalitäten
3.1 Traditionelle Literalitätstheorien und die Annahme einer universalen Literalität
3.2 Zur Bedeutung des soziokulturellen Kontextes: Literalität als soziale Praxis
3.3 Literalität, Macht und Ideologie: Was gilt als "angemessene" Literalität?
3.4 Zwischenfazit: Dominante Sichtweisen auf Literalität werden institutionell legitimiert und durchgesetzt

4. Die öffentliche Bildungsverwaltung im Kontext von Macht und Interessen: heuristische Zugänge zum Feld der Untersuchung
4.1 Zum Wandel des Steuerungsdiskurses in der Weiterbildung
4.2 Steuerungs- und Gestaltungsimpulse in der öffentlichen Bildungsverwaltung
4.3 Zugänge zu Machtstrukturen und Interessen
4.4 Zwischenfazit: Die öffentliche Bildungsverwaltung als machtdurchzogenes Feld institutionell geprägten und subjektiv begründeten Steuerungshandelns

5. Forschungsdesign zur Untersuchung des Grundbildungsverständnisses in der öffentlichen Bildungsverwaltung
5.1 Qualitativer Forschungsstil im Sinne der Grounded Theory
5.2 Zum Vorgang der Datenerhebung
5.3 Zum Verfahren der Datenauswertung
5.4 Zwischenfazit: Leitfadeninterviews mit Fokus auf subjektive Begründungslogik

6. Ergebnis I: Dimensionen einer Grundbildung Erwachsener aus Perspektive der öffentlichen Bildungsverwaltung
6.1 Überblick: Dimensionen einer Grundbildung Erwachsener
6.2 Dimension I: Inhalte und Kompetenzen
6.3 Dimension II: Kompetenzstufen und Mindestniveaus
6.4 Dimension III: Zielgruppenspezifische Kontexte
6.5 Dimension IV: Angebotsformate
6.6 Zwischenfazit: Verkürzte Konzepte mit Fokus auf non-formale Formate

7. Ergebnis II: Legitimationslinien einer Grundbildung Erwachsener zwischen allgemeinen Zielen und partikularen Interessen
7.1 Überblick: Begründungen und Interessen einer Grundbildung Erwachsener
7.2 Partizipation als allgemeines Ziel staatlicher Bildungspolitik
7.3 Partikularinteressen im Spannungsfeld von Verwaltung, Politik und Praxis
7.4 Zwischenfazit: Grundbildung im Spannungsfeld kontroverser Interessen

8. Zusammenführung und Diskussion der Ergebnisse
8.1 Überblick und Verdichtung der Ergebnisse
8.2 Güte und Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse
8.3 Forschungsdesiderata und Ausblick

weitere Infos

Was gehört zur Grundbildung für Erwachsene? Auf diese Frage gibt es zurzeit keine eindeutige Antwort. Mit ihrem Buch 'Das Grundbildungsverständnis der öffentlichen Bildungsverwaltung' nimmt Caroline Euringer den öffentlichen Raum in den Blick und begibt sich auf die Suche nach Informationen, um diese Wissenslücke zu schließen. Ein wichtiges Vorhaben, denn Grundbildung ist eine große, gesellschaftsrelevante Aufgabe, die öffentlich finanziert wird.

Im ersten Schritt skizziert die Autorin das Begriffsverständnis der Grundbildung Erwachsener in der Erwachsenen- und Weiterbildung und stellt fest, dass die Definition von Grundbildung immer von den Interessen der beteiligten Akteure abhängt. In Verknüpfung mit der Theorie der New Literacy Studies, die auf unterschiedlichen, multiplen Formen von Literalität beruht, setzt sie Grundbildungsaspekte und -dimensionen mit den Strukturen der öffentlichen Verwaltung in Beziehung.

In leitfadengestützten Interviews werden Interessen und Konflikte der Akteure in der öffentlichen Bildungsverwaltung näher betrachtet und analysiert. Die Auswertungen zeigen, dass Dimensionen und Aspekte einer Grundbildung Erwachsener eher als angemessen und legitim bewertet werden, wenn sie den Interessen der öffentlichen Bildungsverwaltung entsprechen. Offiziell werden jedoch weiter allgemeine Ziele wie Partizipation, Teilhabe und Lebenslanges Lernen deklariert.

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Bibliografische Angaben

  • Reihe: Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung
  • Band: 33
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 12.12.2016
  • Umfang: 275 Seiten
  • Artikelnr: 14/1134
  • ISBN (Print): 9783763957989
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763957996
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch

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