Franziska Bonna

Berufliche Zukunftsvorstellungen Langzeitarbeitsloser

Eine biographieanalytische Untersuchung

Im Fokus der Dissertation stehen die Vorstellungen, die Langzeitarbeitslose sich von ihrer beruflichen Zukunft machen. Obwohl sie durchaus Ziele und Berufswünsche haben, gelingt es ihnen nur selten, diese Pläne umzusetzen. In narrativen Interviews lässt die Autorin neun Langzeitarbeitslose auf ihre Berufsbiographie zurückblicken.
Aus der Verdichtung der Ergebnisse werden drei Typen von beruflichen Zukunftsvorstellungen abgeleitet. Die Autorin unterscheidet zwischen individuell-selbstbestimmten und institutionalisiert-angepassten Vorstellungen. Zur dritten Kategorie zählt sie diejenigen, die scheinbar keine Vorstellung haben.
Die fundierte Arbeit liefert sowohl Erkenntnisse für die Erwachsenenbildung als auch für die Lernforschung im Hinblick auf Langzeitarbeitslose aus einer biographischen und subjektwissenschaftlichen Perspektive.
Vorwort
Einleitung
1. Zur Bedeutung von Beruf, Arbeit und (Langzeit-)Arbeitslosigkeit im Lebenslauf
1.1 Die historische Entwicklung des Arbeitsbegriffs
1.2 Gegenwärtige Bedeutung und Funktion von Erwerbsarbeit für das Subjekt.
1.2.1 Ökonomische Funktion der Erwerbsarbeit
1.2.2 Psychosoziale Funktionen der Erwerbsarbeit
1.3 Berufliche Sozialisation - von der Institutionalisierung zur Individualisierung des Lebenslaufs und der Berufs- und Erwerbsbiographie
1.3.1 Bildungsaspirationen und Berufswahl im Prozess der vorberuflichen Sozialisation
1.3.2 Identität und Kompetenzerwerb durch berufliche Sozialisation in Arbeitsprozessen
1.4 Krise der Arbeitsgesellschaft
1.4.1 Atypische und prekäre Beschäftigungsverhältnisse
1.4.2 Langzeitarbeitslosigkeit
2. Ausgrenzung und Benachteiligung Langzeitarbeitsloser durch die Arbeitsmarktpolitik seit der Hartz-Reform
2.1 Das Konzept des Förderns und Forderns in einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik
2.2 Benachteiligungen Langzeitarbeitsloser im Beratungs- und Vermittlungsprozess
2.2.1 Subjektivierung der Arbeitslosigkeit
2.2.2 Eingliederungsvereinbarungen - Fördern und Fordern, Aktivierung, Pflicht
2.2.3 Verschärfte Zumutbarkeit von Beschäftigungen
2.2.4 Sanktionen als Mittel zur Aktivierung (Langzeit-)Arbeitsloser
2.2.5 Handlungsspielräume, Ermessensleistungen und Willkür
2.3 Ausgrenzung von geförderter beruflicher Weiterbildung durch ungleiche Vergabe von Bildungsgutscheinen
2.4 Ausgrenzung vom ersten Arbeitsmarkt durch verstärkten Einsatz von Zusatzjobs
2.5 Zwischenfazit
3. Lernen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
3.1 Utopie
3.1.1 Utopisches Denken
3.1.2 Utopiefähigkeit
3.2 Subjektwissenschaftliche Lerntheorie Klaus Holzkamps
4. Subjektive Zukunftsvorstellungen durch den Einsatz narrativer Interviews - zum Forschungsprozess
4.1 Methodologische Vorüberlegungen
4.2 Narratives Interview als Erhebungsmethode
4.3 Durchführung der Erhebung
4.3.1 Auswahl des Samples
4.3.2 Kontaktaufnahme/Feldzugang
4.3.3 Vorgehen und Modifikation der Befragung/Face-to-Face- und Telefoninterviews
4.3.4 Transkription
4.4 Narrationsanalyse als Auswertungsmethode
4.5 Methodenreflexion
5. Zum Analyseprozess
5.1 Herr Koch
5.1.1 Strukturelle inhaltliche Beschreibung
5.1.2 Biographische Gesamtformung
5.1.3 Zwischenergebnis
5.2 Herr Straßenbauer
5.2.1 Biographische Gesamtformung
5.2.2 Zwischenergebnis
5.3 Biographische Kurzporträts
5.4 Zwischenfazit
6. Zu den Ergebnissen
6.1 Typen beruflicher Zukunftsvorstellungen
6.1.1 Individuell-selbstbestimmte Vorstellungen von der beruflichen Zukunft
6.1.2 Institutionalisiert-angepasste Vorstellungen von der beruflichen Zukunft
6.1.3 Keine Vorstellungen von der beruflichen Zukunft
6.1.4 Konkretisierung des Typus "Keine Vorstellungen" zu "Scheinbar keine Vorstellungen von der beruflichen Zukunft"
6.2 Zusammenhang zwischen Zukunftstypen, Prozessstrukturen und handelnder Verfolgung beruflicher Zukunftsvorstellungen
6.3 Zwischenfazit zum empirischen Teil: Zugang zu scheinbar nicht vorhandenen Zukunftsvorstellungen über die Vergangenheit möglich
7. Fazit
7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
7.2 Ausblick für die Erwachsenenbildung
7.2.1 Anerkennung informell erworbener Kompetenzen
7.2.2 Biographische Ansätze in der Praxis
7.2.3 Mündigkeitsorientierte Weiterbildung
Literatur
Abstract
Autorin

weitere Infos

Welche Vorstellungen haben Langzeitarbeitslose von ihrer beruflichen Zukunft? Die Erwachsenenbildungsforscherin Franziska Bonna hat diese Frage in den Mittelpunkt ihrer Dissertation gestellt. In narrativen Interviews lässt die Autorin neun Langzeitarbeitslose auf ihre Berufsbiographie zurückblicken. Themen der Interviews sind Ziele und Berufswünsche der Arbeitslosen sowie die Frage, warum es ihnen nur selten gelingt, ihre Pläne umzusetzen. Aus der Verdichtung der Ergebnisse leitet Bonna unterschiedliche Typen beruflicher Zukunftsvorstellungen ab: individuell-selbstbestimmte und institutionalisiert-angepassten Vorstellungen sowie diejenigen, die anscheinend keine Vorstellung haben.

Die fundierte Arbeit liefert sowohl Erkenntnisse für die Erwachsenenbildung als auch für die Lernforschung im Hinblick auf Langzeitarbeitslose aus einer biographischen und subjektwissenschaftlichen Perspektive.

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Bibliografische Angaben

  • Reihe: Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen - Forschung & Praxis
  • Band: 31
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 08.02.2018
  • Umfang: 259 Seiten
  • Artikelnr: 6004591w
  • ISBN (Print): 9783763958238
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763958245
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch

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