Frank Gusinde, Ludwig Stecher, Jutta Ecarius, Thomas Coelen, Sabine Maschke

Appsolutely smart!

Ergebnisse der Studie Jugend.Leben

Appsolutely smart - so lebt die Generation der Jugendlichen heute. Die groß angelegte Panoramastudie "Jugend.Leben" zeichnet ein umfassendes Bild der verschiedenen Lebensbereiche von Jugendlichen und reiht sich damit in die Tradition anderer großer Vergleichsstudien ein.
Das wachsende Forschungsinteresse an den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen gibt den Impuls zur Untersuchung der vielfältigen Herausforderungen und Risiken des Aufwachsens in unserer heutigen Gesellschaft. Mit der Befragung von knapp 6000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren in NRW bietet die Studie einen fundierten Überblick zum Thema Jugendkultur. Lebensbedingungen, Werteorientierungen und Zukunftsaussichten von Kindern und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt des Buches.
Der Band richtet sich an Eltern und Studierende (Sozial- und Erziehungswissenschaften), ErzieherInnen, LehrerInnen und alle, die mit jungen Menschen arbeiten.
I. Jugend.Leben - Porträt einer Generation

II. Jugend.Leben - die Ergebnisse im Einzelnen
Familie
Zwischen Familie und Freunden
Freunde, Clique, Peers - die Welt der Gleichaltrigen
Jugendszenen und Musikstile
Freizeitaktivitäten und Medien
Der beschleunigte Weg in die Jugend
Gesundheit und Körper
Geld, Verschuldung und Einkommen
Neben Familie und Schule: die Orte der Kinder- und Jugendarbeit
Lern- und Lebensort Schule
Kinder und Jugendliche, die Förderschulen besuchen
Erwachsene - Ratgeber, Vorbilder und Vertrauenspersonen
Politik im Jugendalter: Partizipation und Engagement im Gemeinwesen
Glaube und Religion
Zukunft: persönliche und gesellschaftliche Perspektiven

III. Blitzlichter
Aberglaube: Amulette, Horoskope und Übersinnliches
Bücher, Schreibtisch und Auto
Cool und lässig
Decisions - schwere Entscheidungen
Eigene Kinder
Fitness - eine neue Trendsportart bei älteren Jugendlichen
Girls and Boys
Hausarbeit
In & Out
Jugendliche mit und ohne Migrationsgeschichte - wie kommen sie miteinander aus?
Kuscheltiere
Lieblingsorte
Möchte/Muss ich erreichen
Notizen
Oma/Opa: Wo wohnen sie?
Partnerschaft
Querschnitt - Tippvogel und Sunny
Reif für die Insel?
Süß und fettig
Time in Family - Actions and Decisions
Unbeliebte Fächer
Voll auf Risiko
Wohnumgebung
eXtrem beliebte Fächer
Yes I can - Wellbeing
Zimmerwelten

IV. Die Studie Jugend.Leben
Sabine Maschke ist derzeit Vertretungs-Professorin für die Pädagogik des Jugendalters an der Universität Gießen.
Ludwig Stecher ist Professor für Empirische Bildungsforschung und Dekan des Fachbereichs Sozial- und Bildungswissenschaften der Universität Gießen.
Jutta Ecarius ist Professorin für Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln.
Thomas Coelen ist Professor für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozialisation, Jugendbildung und Lebenslaufforschung an der Universität Siegen und Leiter des "Siegener Zentrums für sozialwissenschaftliche Erziehungs- und Bildungsforschung" (SiZe).
Frank Gusinde ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Siegener Zentrum für sozialwissenschaftliche Erziehungs- und Bildungsforschung" (SiZe).

Stimmen zum Buch

Die Wissenschaftler konzentrierten sich in der Studie nicht nur auf den Bereich Schule, sondern sie fragten auch nach den Großeltern, nach der Lieblingsmusik, nach Hobbys, nach dem Taschengeld, nach der Zukunftsperspektive. SPIEGEL.DE

weitere Infos

Kinder und Jugendliche heute sind smart, nett und intelligent. Sie akzeptieren Erwachsene und vertrauen ihnen stärker als jemals zuvor. Die junge Generation ist nicht auf Krawall gebürstet sondern bildungsorientiert. Gleichzeitig sind die Jugendlichen in Schule und Ausbildung hohen Anforderungen ausgesetzt und haben große Ansprüche an sich selbst. Dafür zahlen sie einen hohen Preis: Viele Jugendliche leiden an Kopfschmerzen und Nervosität und haben Angst vor dem persönlichen Scheitern.

Für die Panoramastudie 'Jugend.Leben' wurden 6.000 Kinder und Jugendliche aus NRW im Alter von 10 bis 18 Jahren zu Familie, Schule, Clique, Träumen, Gesellschaft und Umwelt, Glaube, Medien und Jugendkultur befragt. Der Band 'Appsolutely smart!' stellt die Ergebnisse dieser Studie vor und macht damit die Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen, ihre Lebensbedingungen und ihre Zukunftsvorstellungen sichtbar.

Die Studie schließt an ihre Vorgängerin 'Null Zoff und voll busy' von 2001 an, in der viele ähnliche Bereiche untersucht wurden. Die Ergebnisse sind damit für einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren vergleichbar und sie können auf alle westdeutschen Flächenländer übertragen werden.

Ergebnisse aus 'Appsolutely smart! Jugend.Leben' das ist den 10- bis 18-Jährigen wichtig:

Familie, Freunde und Vorbilder
Die Familie steht über allem. Hier finden die meisten Befragten Unterstützung, Trost und Rat. Der Begriff Familie wird dabei weit gefasst: Die Großeltern stellen eine wichtige Stütze dar, selbst Haustiere sind Familienmitglieder. Die Eltern, vor allem die Mutter, sind als Vorbild in den letzten Jahren noch wichtiger geworden.
Aber auch das Vertrauen in andere erwachsene Personen hat seit der Vorgängerstudie 2001 zugenommen. An der Spitze stehen ÄrztInnen, PolizistInnen, TrainerInnen in Sportvereinen und LehrerInnen. Nach wie vor sind der beste Freund/die beste Freundin von großer Bedeutung - Freundschaften sind nicht beliebig.

Partnerschaft
Treue und Zuverlässigkeit stehen an erster Stelle, weit vor der Bedeutung von Sexualität. Beziehungen von Dauer sind die Hoffnung. Das heißt aber nicht, dass ein alter wertkonservativer Rahmen übernommen wird. Die Vorstellungen zur Partnerschaft tragen neue und eigene Züge. 'Spaß haben' z.B. ist in einer Beziehung sehr wichtig, aber auch Kritikfähigkeit ist gefragt. 'Fremdgehen' kommt nicht in Frage.

Schule und Bildung
Die Schule ist der zentrale Ort für soziale Kontakte. Im Vergleich mit der Vorgängerstudie hat die Bedeutung der Schule als 'soziale Arena' noch zugenommen. Das Klima innerhalb der Schule und Klasse ist nicht durchweg positiv. Schulische Gewalterfahrungen gehören zwar nicht zum Alltag der Mehrheit der SchülerInnen - allerdings berichtet jede/r achte SchülerIn davon, dass er/sie im letzten Jahr Opfer von Mobbing war. Schule und Bildungsabschlüsse haben eine sehr hohe Bedeutung. Das lässt sich vor allem an dem angestrebten Schulabschluss der Kinder und Jugendlichen ablesen. Die Bedeutung möglichst hoher Schulabschlüsse hat in den letzten Jahren sogar noch zugenommen: 75% der befragten 13- bis 18-Jährigen wollen - über alle Schulformen hinweg betrachtet - das Abitur erreichen.

Ambitioniert mit eigensinnigen Leistungsidealen
Die Jugendlichen streben nach Erfolg, wollen aber unnötige Belastungen oder Stress vermeiden. Gute Noten sind gefragt - aber ohne große Investitionen in (freiwilliges) Lernen.
Stärker als in der Vorgängerstudie von 2001 sind gute Noten mit dem eigenen Wohlbefinden in der Schule verknüpft. Das gilt vor allem für Mädchen, die noch lernbereiter als Jungen sind.

Handy verwischt Grenze zwischen Kindheit und Jugend
Technologie und Kommunikationsnetzwerke werden völlig selbstverständlich genutzt. Fast alle Befragten besitzen ein Handy/Smartphone. Hier deutet einiges darauf hin, dass sich die Grenzen zwischen Kindheit und Jugend in Auflösung befinden. Mitverantwortlich dafür ist - als ein besonderes Lebensereignis - der Besitz des ersten Handys/Smartphones, der biografisch häufig mit dem Ende der Kinderspiele zusammenfällt.

Mehrheitlich regelkonform
Jugendliche orientieren sich an der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung und sind mehrheitlich regelkonform. Starre Abgrenzungen zur älteren Generation gibt es kaum. Erwachsene - vor allem Eltern - sind geschätzte Ratgeber z.B. bei Schulproblemen, Konflikten mit Freunden, in politischen Fragen oder beim Kleidungsstil. Das Neben- und Miteinander ist relativ stressfrei.

Nicht festgelegt
Wenn sich eine neue Gelegenheit bietet, will man rasch zugreifen können. Flexibel sein ist die Devise. Das Angebot an neuen Marken, Events, Gruppen, Stilen etc. wird wie ein App-Shop wahrgenommen: Man wählt das Passende nach Bedarf aus.

Teilhaben und Mitmachen
Mitbestimmung wird von der Mehrheit mitgetragen und praktiziert. Mitbestimmen und Mitmachen in Schule, Verein und Gemeinwesen sind Möglichkeiten, sich individuell weiterzuentwickeln und sich für demokratische Strukturen einzusetzen. Unterstützt werden vor allem friedliche Formen. Die Politikverdrossenheit ist immer noch hoch, aber etwas niedriger als 2001.

'Appsolutely smart! Jugend.Leben' ist gedruckt und als E-Book im Buchhandel und bei wbv.de erhältlich.

Die Studie 'Jugend.Leben NRW 2012' wurde von der Universität Gießen in Kooperation mit den Universitäten Köln und Siegen durchgeführt. Gefördert wurde die Studie vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Sabine Maschke und Ludwig Stecher haben die Studie geleitet und waren maßgeblich an der Vorgängerstudie 'Null Zoff & voll busy 2001' beteiligt.

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Bibliografische Angaben

  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 10.10.2013
  • Umfang: 278 Seiten
  • Artikelnr: 6004347w
  • ISBN E-Book (PDF): 9783763952731
  • DOI (E-Book): 10.3278/6004347w
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch

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