Doris Gutsmiedl-Schümann

Kritisch denken lernen = kritisch sehen lernen?

die hochschullehre 56/2019

Studienanfänger*innen in der Prähistorischen Archäologie sehen sich einer Vielzahl von materiellen und damit nichtschriftlichen Quellen gegenüber, die ihnen v.a. als visuelle bzw. bildliche Repräsentationen begegnen. Der Umgang mit diesen Quellen und der damit verbundene Aufbau visueller Kompetenzen muss zu Beginn des Studiums erst eingeübt werden, da aus dem schulischen Lernen Entsprechendes nicht vorausgesetzt werden kann. Im Zuge dessen müssen die Studierenden auch lernen, mit den nichtschriftlichen Quellen der Archäologie kritisch umzugehen.

Meist stellt das Studium jedoch nicht die erste Begegnung mit den typischen Quellen der Archäologien und deren Einsatz in der Vermittlung dar: Begegnungen haben etwa in Form von "Living-History"-Darbietungen, bei denen vergangene Zeiten mittels Darsteller*innen scheinbar authentisch in Szene gesetzt werden, bereits stattgefunden. Das damit verbundene optische, akustische und haptische Erleben ist oft für Geschichtsbilder verantwortlich, die die Studierenden weitgehend unreflektiert mit in das Studium bringen, und von denen die Studierenden ebenfalls lernen müssen, sie - im übertragenen Sinne - kritisch zu betrachten.

Dieser Beitrag geht der Frage nach, welchen Stellenwert kritisches Sehen im Archäologiestudium v.a. in der Studieneingangsphase einnimmt, und vergleicht hierzu die Studienfächer Prähistorische Archäologie und Klassische Archäologie miteinander.

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Bibliografische Angaben

  • Reihe: die hochschullehre
  • Band: 5
  • Auflage: 1
  • Erscheinungsdatum: 28.12.2019
  • Umfang: 10 Seiten
  • Artikelnr: HSL1956W
  • DOI (E-Paper): 10.3278/HSL1956W
  • Imprint: wbv Publikation
  • Sprache: Deutsch
  • Lizenzhinweis: Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitungen 4.0 International

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